Lyrik, Verse, Gedichte von Adolf Holst
Liste der lyrischen Werke
- Die Bank
- Reue
- Das Wunderschloss
- Heiligabend
- Nein, wer hätte das gedacht
- Im Wintergarten
- Schlittenfahrt
- Weihnachtstraum
- Der kleine Trommler
- ...
Der große Fischzug
Adolf Holst
"Franzl, hast du was gefangen?"
„Ja, ein Hecht ist drangegangen!
Hilfe, Fritz! Ich kann nicht mehr!“
„Donnerwetter! Ist der schwer!“
Wie sie zerren, ziehn und zucken,
Krampfhaft mit dem Rücken rucken!
Da --! ein Krachen schwer und dumpf!
Bautz! Schon liegen sie im Sumpf.
Heiligabend
Adolf Holst
Juchheisa, juchheisa!
Heut kommt der Weihnachtsmann,
und Vater steckt, wenn’s dunkel wird,
die Christbaumlichter an.
Ich freu’ mich sehr, ich sing’ und spring’
und tanz’ auf einem Bein.
Und macht es dreimal klingklingkling,
dann dürfen wir hinein.
Ich wünsch’ mir einen Helm aus Gold
und Fritz ein Schaukelpferd.
Ach, wenn’s doch dreimal klingeln wollt’!
Habt ihr noch nichts gehört?
Nein, wer hätte das gedacht
Adolf Holst
Nein, wer hätte das gedacht
beim Zur-Schule-Gehn!
Heute morgen um halb acht
war noch nichts zu sehn.
Keine Flocke rings im Kreis -
jetzt ist alles zuckerweiß.
Wie das wirbelt, tanzt und sprüht!
Weiß ist jedes Haus.
Unsre Schule selber sieht
wie ein Schneemann aus.
Jungens, Bälle nun gemacht!
Heute gibt's eine Schneeballschlacht!
Im Wintergarten
Adolf Holst
Hinten im Garten, o lustige Pracht,
haben wir uns einen Schneemann gemacht;
hat eine Kappe bis über die Ohren,
und seine Nase ist knallrot gefroren;
hat keine Beine und hat keinen Arm,
aber er lacht, denn sein Schneepelz hält warm.
Weiss ist der Garten, wohin ich auch seh.
Winter, willkommen mit Eis und mit Schnee!
Vöglein, ihr kleinen, auch ihr sollt euch freuen,
Körner und Krumen woll’n wir euch streuen.
Schneit’s auch noch toller um Hecken und Höhn,
heissa-juchhe, auch der Winter ist schön!
Schlittenfahrt
Adolf Holst
Wer bleibt noch im Stübchen?
Wer hockt noch zu Haus?
Ihr Mädchen, ihr Buben,
die Schlitten heraus!
Hinaus auf die Berge
mit Hei und Hurra!
Die Welt ist ein Schneemann,
der Winter ist da!
Wir sausen und brausen
ins Tal wie der Blitz;
es flattern die Röcke,
und fort ist die Mütz!
Und geht’s mal kopfüber
in Graben und Schnee,
da lach ich bloss drüber;
es tut ja nicht weh!
Weihnachtstraum
Adolf Holst
Gestern Abend, das war mal fein!
Da kam das Christkind zu mir herein.
Ich sah es ganz deutlich durchs Zimmer fliegen,
es nickte und sagte: „Bleib´ nur hübsch liegen,
ich mache noch einmal die Runde jetzt!“
Dann hat sich´s zu mir auf das Bett gesetzt,
hat lächelnd und leise mit den Flügeln gewippt
und mir mit dem Finger aufs Auge getippt.
Mit einemmal, nein, war das schön!
Da konnt´ ich durch alle Wände seh´n.
Ich sah den verschlossenen Weihnachtsraum
und mitten drin einen Tannenbaum,
ich sah einen Engel sich eifrig regen
und Gaben auf alle Tische legen.
Im weißen Barte der Weihnachtsmann,
der steckte schmunzelnd die Lichter an.
Viele Gedichte von Adolf Holst sind in zahlreichen Schulfibeln, Lese- und Liederbüchern zu finden.
So stehen in einer Sammlung für Eltern, Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen usw. - neben den Gedichten vonJohann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Busch, Christian Morgenstern, Hoffmann von Fallersleben, Viktor Blüthgen usw. auch die folgenden Gedichte von Adolf Holst. - Der Pustewind, Der erste Schnee, Im Wintergarten, Schlittenfahr, Eislauf, Im See, Winters Ende, Das Hummelchen, Der erste Storch, Das Bienchen, Hofkonzert, Kartoffelernte, Der Umzug - einige weitere Gedichte dieser Sammlung ohne Angaben zum Autor könnten der Art entsprechend durchaus von Adolf Holst stammen. - siehe Sammlung von Ernst Gigers, "Gedichte für die Unterstufe", nach dem alten Lehrmittel "Kurzweiliges Schuljahr" - Hinweis: Das Inhaltsvereichnis dieser umfangreichen Gedichtesammlung für die Unterstufe ist am Ende der PDF-Datei ab Seite 203 zu finden.
Weitere Lyrik von Adolf Holst - siehe
Northeimer Datenbank Deutsches Gedicht
Die Deutsche Gedichtebibliothek
...